Konsenspapier „Runder Tisch Bewegung und Gesundheit” veröffentlicht

Im Rahmen des zweiten Bewegungsgipfels am 12. März 2024 hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) das Konsenspapier "Runder Tisch Bewegung und Gesundheit" veröffentlicht. Das Konsenspapier fasst die zentralen Ergebnisse und Handlungsempfehlungen für die Förderung von Bewegung in Deutschland zusammen.

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13. März 2024 - Seit 2022 haben die Teilnehmenden des Runden Tisches Bewegung und Gesundheit unter der Leitung des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) in mehreren Sitzungen den Bedarf an Bewegungsförderung in verschiedenen Lebensphasen erörtert. Gemeinsam haben sie Handlungsbedarfe für unterschiedliche Altersgruppen und gesellschaftliche Bereiche identifiziert sowie Vereinbarungen zur langfristigen Förderung von Bewegung in Deutschland getroffen.

Das Konsenspapier "Runder Tisch Bewegung und Gesundheit" stellt die wesentlichen Ergebnisse dieses sektorübergreifenden Dialogs zusammen und bietet konkrete Anleitungen und Empfehlungen für zukünftige Maßnahmen zur Förderung von Bewegung.

Unter den Rahmenbedingungen für Bewegungsförderung, den Handlungsempfehlungen bzw. den vereinbarten Maßnahmen zur Stärkung von Bewegungsförderung sind auch Maßnahmen genannt, die auch in Hessen bereits erfolgreich umgesetzt werden oder geplant sind. Hierzu gehören unter anderem:

Das Programm „SPORTLAND HESSEN bewegt“: Als Beispiel für ein gebündeltes und zielgruppenübergreifendes Programm auf Landesebene ist das Landesprogramm „Sportland Hessen bewegt“ genannt, mit dem Ziel, dass sich alle hessischen Bürgerinnen und Bürger mehr bewegen. Die Initiative wird durch das Hessische Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege (HMFG) gefördert, andere Ressorts und weitere Akteure sind eingebunden. Kernaspekte sind das öffentliche Bewusstsein für die Bedeutung des Themenkomplexes zu schärfen, Angebotsstrukturen über alle Lebensphasen hinweg auszubauen, die Qualität der Angebote zu sichern und einen Beitrag zur Vernetzung von gesundheitsfördernden Bemühungen im Bundesland zu leisten. 

Mögliche Aufgaben von Kümmerern:

Die Länder sollten bei der Einrichtung einer dauerhaften Förderung von Kümmerern/Lotsen unterstützen. Das Hessische Modell für Bewegungskoordinierenden in Kommunen (gefördert im Rahmen des Landesprogramms SPORTLAND HESSEN bewegt) könnte auch für andere Länder interessant sein: Durch ein degressives Finanzierungsmodell ist das Modell auf Langfristigkeit angelegt.

Der „Impulsgeber Bewegungsförderung“: die BZgA hat in Kooperation mit dem Verband der Privaten Krankenversicherung e. V. ein digitales Planungstool zur Verfügung gestellt, das speziell die Bedürfnisse älterer Menschen im Blick hat. Das BZgA-Internetangebot begleitet interessierte Städte und Gemeinden Schritt für Schritt von der Planung über die praktische Umsetzung bis zur Evaluation. Der kostenlose Impulsgeber Bewegungsförderung ist dazu wie ein Baukasten angelegt, aus dem sich die Kommunen je nach ihren Erfordernissen und Gegebenheiten bedienen können. In Hessen steuerte und begleitete die HAGE 2022 die Pilotierung und Implementierung des Impulsgebers Bewegungsförderung in drei hessischen Kommunen. Neben der Stadt Kassel waren dies zwei ländlich geprägte Regionen: der Landkreis Waldeck-Frankenberg und der Odenwaldkreis (Stadt Oberzent). Seit August 2023 führt sie die Pilotierung eines Beratungsangebotes durch. 

Das Programm „teamw()rk“: hier handelt es sich um die Fortführung des Modellprojektes "Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung in der kommunalen Lebenswelt (VAG)", welches durch das GKV-Bündnis für Gesundheit gefördert wird. Ebenso wie das Modellprojekt verfolgt auch das Programmteamw()rk für Gesundheit und Arbeit” die Ziele, die Chancen von erwerbslosen Menschen auf ein gesundes Leben zu verbessern und dafür dialoggruppengerechte, niedrigschwellige und bedürfnisorientierte Angebote zu schaffen. Gleichzeitig sollen eine Vernetzung mit bereits vorhandenen Akteur*innen aus der Lebenswelt der Dialoggruppe erfolgen und gesundheitsförderliche Strukturen in der Kommune entstehen. Dadurch sollen die soziale Teilhabe sowie die Beschäftigungsfähigkeit verbessert bzw. erhalten werden, um der sozialen Exklusion der Dialoggruppe entgegenzuwirken. Das Programm “teamw()rk für Gesundheit und Arbeit” wird in allen 16 Bundesländern umgesetzt. Die Hessische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V. (HAGE) ist aktuell mit der Programmkoordination von 18 Standorten in Hessen beauftragt. 

Die BGF-Koordinierungsstelle, ein Gemeinschaftsangebot der Krankenkassen, unterstützt und begleitet Unternehmen mit kostenloser Erstberatung beim Aufbau einer Betrieblichen Gesundheitsförderung.