Bewegungskoordinierende engagieren sich bei Landesspielen für Inklusion im Sport

Ob bei der Organisation vor Ort, im Austausch mit internationalen Delegationen oder auf dem Podium: Bewegungskoordinierende aus Hessen waren bei den Special Olympics Landesspielen in Hanau aktiv dabei. Ihr Engagement für Inklusion im und durch Sport reicht weit über den Moment hinaus.

Gruppenbild mit vier Personen
v.l.n.r.: Jessica Sell (Bewegungskoordinatorin Frankfurt), Alem Andezion (Sportamt Kassel, Bereich Kassel inklusiv), Kiara Dittmar (Bewegungskoordinatorin Kassel), Dominic Günther (Bewegungskoordinator Vogelsbergkreis) kurz vor der Podiumsdiskussion "Gemeinsam stark - miteinander im Sport".

Hintergrund

17. Juli 2025 - Hessens größte Sportveranstaltung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Beeinträchtigung fand vom 23. bis 26. Juni 2025 in Hanau statt: die Special Olympics Landesspiele. Schirmherrin der Landesspiele 2025 war Sportministerin Diana Stolz.

Bewegungskoordinierende aktiv für Inklusion: Vom Host-Town-Programm zum dauerhaften Einsatz

Mehrere Bewegungskoordinierende aus Hessen waren bei den Special Olympics Landesspielen in Hanau im Einsatz. Bereits im vergangenen Jahr hatten sie im Rahmen des Host-Town-Programms Delegationen aus verschiedenen Ländern betreut. Sie machen sich auch weiterhin mit großem Engagement für Inklusion im und durch Sport stark.

Im Rahmen der diesjährigen Special Olympics Landesspiele unterstützte die Bewegungskoordinatorin der Stadt Kassel gemeinsam mit einem Kollegen das Organisationsteam rund um Svenja Kaiser und Johanna Ochs vor Ort, insbesondere bei der Eröffnungsfeier. Zu den Aufgaben gehörten die Einweisung und Koordination der Volunteers sowie die Mitverantwortung für Programmpunkte wie den Einmarsch der Delegationen und das Entzünden der Olympischen Fackel. 

Am zweiten Tag waren sie auf dem Marktplatz in Hanau aktiv, übernahmen die Moderation und Organisation des Nachmittagsprogramms und unterstützten beim Unified-Boccia-Turnier. Ein besonderes Highlight war die Teilnahme am Unified-Boccia-Turnier, das nicht nur sportlich, sondern auch menschlich in Erinnerung bleiben wird. Zusätzlich unterstützte das Kassler Team flexibel dort, wo spontan Hilfe benötigt wurde – stets mit dem Ziel, den Gesamterfolg dieser besonderen Veranstaltung zu fördern.

Die Atmosphäre war geprägt von Offenheit, gegenseitiger Wertschätzung und einer beeindruckenden Energie, getragen durch Athletinnen, Athleten, Volunteers und das gesamte Organisationsteam.

Darüber hinaus hatte der Einsatz auch eine zukunftsgerichtete Perspektive: Die Städte Kassel und Baunatal prüfen derzeit eine gemeinsame Bewerbung für die Ausrichtung der Landesspiele 2029. Die Tage in Hanau boten hierfür wertvolle Einblicke in die organisatorischen und atmosphärischen Besonderheiten einer Veranstaltung.

Gruppenbild mit vier Personen und Maskottchen
Kiara Dittmar, Bewegungskoordinatorin der Stadt Kassel (hinten Mitte) mit Athletinnen und Athleten der Special Olympics Landesspiele 2025 in Hanau beim Unified-Boccia-Turnier.

Im Rahmen des internationalen Projekts Youth.Play.Inclusive. – gefördert durch ERASMUS+ und mit dem Ziel, Inklusion im Sport zu stärken – wurde auf Einladung der Bewegungskoordinatorin in Frankfurt eine Delegation aus der Metropolregion Lyon für einen Austausch nach Frankfurt am Main und zu den Special Olympics Landesspielen nach Hanau eingeladen. Special Olympics Hessen war als Institution ebenfalls bei der Austauschreise in Lyon am Anfang des Jahres vertreten.

Am Mittwochvormittag führte Dorothea Zerkler (Stadt Hanau) die Gäste durch zentrale Veranstaltungsorte der Landesspiele. Der Rundgang startete im Herbert-Dröse-Stadion, wo Wettbewerbe in Leichtathletik und Fußball stattfanden. Zudem wurde das Gesundheitsprogramm Healthy Athletes vorgestellt – inklusive der Möglichkeit, einzelne Stationen selbst zu erleben.

In der Hanauer Innenstadt erwartete die Delegation auf dem Marktplatz ein vielfältiges Angebot an inklusiven Mitmachaktionen. Die Gäste nutzten die Gelegenheit, aktiv teilzunehmen und mit Athletinnen und Athleten ins Gespräch zu kommen.

Zum Abschluss besuchte die Gruppe die Main-Kinzig-Halle, wo gerade die Siegerehrung im Tischtennis stattfand. Bei einem gemeinsamen Mittagessen und letzten Eindrücken aus Hanau klang der Besuch aus, bevor es zurück nach Frankfurt ging.

Ein herzlicher Dank gilt Special Olympics Hessen und der Stadt Hanau für die engagierte Begleitung und die gelungene Führung durch die Landesspiele.

Der Landkreis Groß-Gerau blickt mit Freude auf die Special Olympics Landesspiele in Hanau zurück – ein Fest der Inklusion, des Sports und des gemeinsamen Miteinanders.

Patrizia Frank (Bewegungskoordinatorin im Kreis Groß-Gerau), war als Sportartenhelferin im Bereich Tischtennis im Einsatz. Seit 2020 engagiert sie sich regelmäßig ehrenamtlich bei den Special Olympics und war in Hanau tief beeindruckt von der Freude und dem großen Einsatz aller Beteiligten. Sie betont, wie viel Zusammenhalt, Lebensfreude und gegenseitige Wertschätzung in diesen Events stecken.

In ihrer hauptamtlichen Rolle im Fachdienst Kultur, Sport und Ehrenamt des Landkreises arbeitet sie eng mit der Ehrenamtsbeauftragten des Kreises zusammen und weiß daher wie unverzichtbar das Ehrenamt für eine lebendige und inklusive Gesellschaft ist.

Auch die Athletinnen und Athleten aus dem Kreis Groß-Gerau bewiesen sportlichen Ehrgeiz. Besonders bewegend war der Sieg von Alexander Niklas aus Rüsselsheim im Therapiereiten, der sich für die Nationalen Spiele 2026 qualifizierte.

Die Landesspiele haben gezeigt, wie sehr Sport verbinden kann und wie wichtig es ist, Menschen mit und ohne Behinderung echte Teilhabe zu ermöglichen. „Diese Erfolge sind mehr als Medaillen – sie sind ein Zeichen für Mut, Inklusion und die Kraft des Sports, Menschen zusammenzubringen und Grenzen zu überwinden“, betonte Patrizia Frank.

Gruppenbild mit vielen Personen in schwarzen Shirts
Das Basketball-Handicap-Team des BC Marburg mit Trainerin Hilde Retorschek (4. von rechts, vordere Reihe) und Volunteer und Bewegungskoordinatorin des Kreises Groß-Gerau Patrizia Frank (3. von links, vordere Reihe).

Der Bewegungskoordinator des Vogelsbergkreises war ebenfalls im Einsatz. Er war Teil der Podiumsdiskussion „Gemeinsam stark – miteinander im Sport“, welche durch Special Olympics Hessen und der Marienkirche 2.0 Hanau im Rahmen der Landesspiele in Hanau stattfand.

Die Diskussion drehte sich primär um Möglichkeiten, wie Inklusion im und durch Sport funktionieren kann, ergänzt wurde sie durch Erfahrungsberichte von Athleten sowie deren Trainerinnen. Gleichzeitig wurde aber auch herausgestellt, dass es weiterhin viele Hürden und Barrieren gibt.

Sein Fazit in der Diskussionsrunde: Sport und Inklusion brauche keine Perfektion – aber eine klare Absicht, gemeinsames Engagement und Räume für Begegnung. Im Vogelsberg setze man daher auf ganzheitliche Unterstützung - von Aktionstagen über Infrastruktur bis hin zu Netzwerken.